Das Auswahlparadox besagt, dass eine zu grosse Auswahl an Optionen die Entscheidungsfindung erschwert und zu Unzufriedenheit führt. Obwohl man annehmen könnte, dass mehr Wahlmöglichkeiten zu einer höheren Zufriedenheit beitragen, zeigen Studien, dass Menschen sich oft überfordert fühlen und ihre Wahl stärker hinterfragen, wenn sie zu viele Optionen haben. Das führt bei einer Kaufentscheidung häufig dazu, dass auf den Kauf lieber ganz verzichtet wird, als sich der Gefahr auszusetzen, eine Fehlentscheidung zu treffen.

Von seiner Aussage ist es sehr ähnlich dem «Hick'sches Gesetz».

Ursprung

Diese Überlegungen wurden vor allem durch Barry Schwartz geprägt, der 2004 in «The Paradox of Choice: Why More Is Less» auf die negativen Folgen übermässiger Wahlmöglichkeiten aufmerksam machte.

  • Schwartz, B. (2004). The Paradox of Choice: Why More Is Less. New York: Ecco.
  • Iyengar, S. S. & Lepper, M. R. (2000). When choice is demotivating. Journal of Personality and Social Psychology, 79(6), 995–1006.

Praktische Anwendung im UX- und UI-Design

Bei digitalen Produkten und Interfaces hat das Auswahlparadox erhebliche Relevanz. Wenn Nutzende mit zu vielen Auswahlmöglichkeiten konfrontiert werden – etwa in einer komplexen Navigationsstruktur oder bei einer überfrachteten Produktliste –, kann dies zu Frustration und Abbrüchen führen.

In der Praxis hat sich etwa das Prinzip «Less is more» bewährt, bei dem nur die wichtigsten Funktionen oder Produkte prominent präsentiert werden. Durch progressive Enthüllung (Progressive Disclosure) können erst nach und nach zusätzliche Informationen oder Optionen zugänglich gemacht werden, um die mentale Belastung zu verringern.

Einfluss auf die User Experience

stark

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