Diese weit verbreitete kognitive Verzerrung führt dazu, dass wir unsere eigenen Meinungen, Verhaltensweisen und Überzeugungen für weiter verbreitet halten, als sie es tatsächlich sind, während wir glauben, dass die Überzeugungen, die andere, aber nicht wir selbst, teilen, eher auf der Subjektivität anderer beruhen.
Dies führt unter anderem dazu, dass wir häufig unsere eigenen Präferenzen auf andere projizieren, was wiederum zu Fehleinschätzungen bezüglich der Einstellungen anderer führt.
Ursprung
Der Falsche-Konsens-Effekt wurde 1977 von Lee Ross identifiziert und erforscht. Seine Untersuchungen zeigten, dass Menschen ihre Ansichten häufig als normal und gängig wahrnehmen, selbst wenn ihnen objektive Daten etwas anderes nahelegen.
- Ross, L. (1977). The False Consensus Effect: An Egocentric Bias in Social Perception
Praktische Anwendung im UX- und UI-Design
Im UX- und UI-Design kann der Effekt des falschen Konsens dazu führen, dass Designer unbewusst annehmen, Nutzer würden ihre eigenen Vorlieben oder ihr Fachwissen teilen. Diese Annahme kann das Verständnis für die tatsächlichen Bedürfnisse der Nutzer verzerren und zu Produkten führen, die wichtige Funktionen oder Erklärungen vernachlässigen. Um diesem Effekt entgegenzuwirken, ist eine fundierte Nutzerforschung essenziell: Durch Interviews, Usability-Tests und Datenauswertungen lässt sich sicherstellen, dass das Design nicht nur auf subjektiven Annahmen basiert.
Zudem sind Personas und Szenarien hilfreich, um unterschiedliche Nutzerperspektiven systematisch abzubilden. Indem Designer bewusst verschiedene Wissensstände, kulturelle Hintergründe und Nutzungsmotive einbeziehen, können sie Produkte entwickeln, die auf eine breite Anwenderbasis zugeschnitten sind.
Einfluss auf die User Experience
erheblichWeiterführende Informationen
- Why do we overestimate agreement? - thedecisionlab.com
- False Consensus Effec - www.populismstudies.org