Die Regel des ersten Eindrucks besagt, dass Menschen in sehr kurzer Zeit – oft nur Sekundenbruchteilen – ein prägendes Urteil über eine Situation, eine Person oder ein Produkt fällen. Dieser erste Eindruck beeinflusst maßgeblich die weitere Wahrnehmung und Bewertung, selbst wenn später zusätzliche Informationen hinzukommen.

In einer Vielzahl von Studien wurde festgestellt, dass die ersten Eindrücke stark mit den späteren Beurteilungen korrelieren, aber es ist unklar, warum dies der Fall ist. In einer Studie, in der diese Stabilität untersucht wurde, wurden Teilnehmer gebeten, ihre Eindrücke nur anhand von Fotos zu formulieren, und nachdem sie einen Monat später mit der Person interagiert hatten, beurteilten sie die Personen auf den Fotos nicht signifikant anders.

Ein möglicher Grund für diese Stabilität ist, dass die ersten Eindrücke als Grundlage für das weitere Vorgehen dienen, z.B. welche Fragen gestellt werden und wie die Beurteiler an die Bewertungen herangehen. Weitere Untersuchungen zur Stabilität der ersten Eindrücke sind erforderlich, um vollständig zu verstehen, wie die ersten Eindrücke die weiteren Beurteilungen, Selbsterfüllende Prophezeiungen und den Halo-Effekt beeinflussen.

Ursprung

Verankert ist dieses Phänomen sowohl in der Sozialpsychologie als auch in der Kognitionswissenschaft; erste Arbeiten hierzu stammen aus dem frühen 20. Jahrhundert, insbesondere von Psychologen wie Solomon Asch, der den ersten Eindruck und seine weitreichenden Konsequenzen auf spätere Urteile untersuchte.

  • Asch, S. E. (1946). Forming Impressions of Personality. Journal of Abnormal and Social Psychology, 41(3), 258–290.

Praktische Anwendung im UX- und UI-Design

Im UX- und UI-Design ist die Regel des ersten Eindrucks besonders relevant, weil Nutzerinnen und Nutzer schon nach wenigen Sekunden entscheiden, ob sie eine Anwendung als vertrauenswürdig, ansprechend oder kompliziert empfinden. Eine übersichtliche Startseite und ein klares visuelles Leitsystem sind daher essenziell, um positive Impulse zu setzen und die Hemmschwelle für die weitere Nutzung zu senken.

Einfluss auf die User Experience

erheblich

Weiterführende Informationen