Das Fogg-Verhaltensmodell besagt, dass Verhalten immer dann zustande kommt, wenn Motivation, Fähigkeit und ein geeigneter Auslöser («Trigger») gleichzeitig zusammenwirken. Liegt eines dieser Elemente nicht in ausreichendem Mass vor, bleibt die erwünschte Handlung aus. So kann eine hohe Motivation verpuffen, wenn die Ausführung zu komplex ist, während selbst eine einfache Aufgabe oft abgebrochen wird, wenn kein passender Anreiz oder Auslöser gegeben ist.
Ursprung
Das Modell wurde vom Verhaltensforscher B. J. Fogg entwickelt und 2009 in der Literatur vorgestellt; es fand rasch Verbreitung im Bereich Persuasive Design. B.J Fog ist heute noch Leiter des «Behavior Design Lab» an der Stanford University, USA.
- Fogg, B. J. (2003). Persuasive Technology: Using Computers to Change What We Think and Do. Amsterdam: Morgan Kaufmann.
- Fogg, B. J. (2009). A Behavior Model for Persuasive Design. Persuasive
Praktische Anwendung im UX- und UI-Design
Das Fogg-Verhaltensmodell ist eine wertvolle Orientierungshilfe für Designerinnen und Designer, die mit Hilfe von Designkomponenten ein bestimmtes Verhalten fördern wollen.
Designerinnen und Designer können Produkte so gestalten, dass die Handhabung bzw. die Zielerreichung möglichst einfach gehalten wird und gleichzeitig ein klarer Nutzen bzw. eine Belohnung sichtbar wird (hohe Motivation). Ein konkreter Auslöser, z.B. eine motivierende Aufforderung, kann dafür sorgen, dass das gewünschte Verhalten ausgelöst wird.
Gerade in Onboarding-Prozessen ermöglicht das Modell eine strukturierte Vorgehensweise: Zunächst wird die Motivation durch Vorteile oder Belohnungskomponenten gesteigert, während Barrieren (z.B. komplizierte Formulare, schwer verständliche Informationsarchitektur) reduziert werden und letztendlich das gewünschte Verhalten über eine Call-to-Action ausgelöst wird.
Einfluss auf die User Experience
erheblichWeiterführende Informationen
- Fogg Behavior Model - Dr. B. J. Fogg
- Das Fogg Behavior Model – Nutzerverhalten verstehen - ux-ui-design.de