Der Goldene Schnitt, auch Goldene Zahl, Goldene Proportion oder Göttliche Proportion genannt, ist ein bestimmtes Teilungsverhältnis zweier Grössen zueinander (auch «Proportion» genannt). Die errechnete Zahl wird mit dem griechischen Buchstaben «Phi» bezeichnet und entspricht dezimal etwa dem Wert 1,618.

Ursprung

Seine Wurzeln liegen in der Antike, unter anderem bei Euklid (um 300 v. Chr.), dessen «Elemente» bereits Hinweise auf diese Proportion enthalten; später beschäftigten sich weitere Gelehrte wie Leonardo da Vinci mit dem Goldenen Schnitt und trugen zu seiner Popularisierung bei.

  • Euklid (um 300 v. Chr.). «Elemente»
  • Da Vinci, L. (um 1500). Verschiedene Skizzen und Abhandlungen zur Proportion.

Praktische Anwendung im UX- und UI-Design

Die ästhetische Wirkung des Goldenen Schnitts wird von vielen auf seine Verbreitung in der Natur zurückgeführt. So ist diese Proportion in vielen organischen Formen wahrnehmbar, insbesondere in solchen, die einem Wachstumsprozess unterliegen. Die Proportionen der Schale einer Nautilusmuschel zum Beispiel unterliegen während ihres gesamten Lebenszyklus unverändert diesem Proportionsprinzip. Auch die Formen und Anordnungen vieler Blätter und Samen entsprechen in etwa dem Goldenen Schnitt. Das gilt zum Beispiel für die spiralförmig angeordneten Blütenstände der Sonnenblume, aber auch für viele andere Blumen und Samenstände.

Einige Kunst- und Designschaffende haben ihre Werke bewusst am Goldenen Schnitt ausgerichtet. Der berühmte Architekt Le Corbusier entwickelte Mitte des 20. Jahrhunderts eine Proportionslehre, die auf dem Goldenen Schnitt basierte und für viele seiner späteren Architekturentwürfe grundlegend war.

Im UX- und UI-Design kann der Goldene Schnitt genutzt werden, um Layouts harmonisch zu strukturieren und Blickpunkte gezielt zu setzen. Designerinnen und Designer setzen häufig Gitternetzlinien nach dem Goldenen Schnitt ein, um etwa Spaltenaufteilungen, Bildkompositionen oder Abstände so zu bestimmen, dass sie ein ästhetisch ansprechendes Gesamtbild ergeben. Durch die Betonung ausgewogener Proportionen können sich Nutzerinnen und Nutzer intuitiv besser orientieren und empfinden die Gestaltung als angenehm.

Allerdings sollte man beachten, dass der Goldene Schnitt nicht als starres Dogma verstanden wird, da unterschiedliche Plattformen, Endgeräte und kulturelle Gewohnheiten ebenso Einfluss auf das visuelle Empfinden haben. Manche Kritikerinnen und Kritiker halten die Wirkung des Goldenen Schnitts zudem für überbewertet und sehen ihn lediglich als einen von vielen möglichen Harmonieprinzipien.

Praktische Anwendungsbeispiele im modernen Webdesign gibt es viele, z.B. wenn es darum geht, die Proportionen einer Hero-Area, von Teasern oder anderen Flächen zu bestimmen. Werden diese nach dem Verhältnis des Goldenen Schnitts gestaltet, empfinden viele Menschen diese Elemente intuitiv als harmonisch.

Einfluss auf die User Experience

erheblich

Weiterführende Informationen