Der IKEA-Effekt beschreibt das Phänomen, dass Menschen Dinge einen höheren Wert beimessen, wenn sie selbst daran mitgewirkt haben. Dieses Verhalten resultiert daraus, dass das persönliche Engagement die emotionale Bindung und somit die wahrgenommene Qualität steigert.

Ursprung

Der Begriff wurde von den Verhaltensökonomen Michael I. Norton, Daniel Mochon und Dan Ariely 2011 in ihrer Studie «The IKEA Effect: When Labor Leads to Love» eingeführt. Ihre Forschung zeigte, dass Menschen bereit sind, für selbstgebaute Gegenstände mehr zu bezahlen als für fertige, obwohl der materielle Wert gleich ist.

  • Norton, M. I., Mochon, D., & Ariely, D. (2011). The IKEA Effect: When Labor Leads to Love. Journal of Consumer Psychology, 21(3), 453–460.

Praktische Anwendung im UX- und UI-Design

Im UX- und UI-Design kann der IKEA-Effekt genutzt werden, indem Nutzerinnen und Nutzer aktiv in den Gestaltungsprozess eingebunden werden. Beispielsweise durch personalisierbare Interfaces oder interaktive Design-Elemente, bei denen die Nutzer selbst Anpassungen vornehmen können. Diese Beteiligung fördert eine stärkere Bindung an das Produkt und erhöht die Zufriedenheit mit der Benutzererfahrung.

Weiterhin kann der IKEA-Effekt durch gamifizierte Elemente verstärkt werden, bei denen Nutzer kleine Aufgaben oder Anpassungen durchführen müssen, um das Endprodukt zu erreichen. So fühlen sich die Nutzenden investiert und entwickeln eine positivere Einstellung zum Produkt.

Allerdings sollte man beachten, dass zu viel Komplexität oder hoher Aufwand die Nutzer abschrecken kann. Es gilt, ein Gleichgewicht zu finden zwischen der Möglichkeit zur Personalisierung und der Einfachheit der Benutzeroberfläche.

Ein praktisches Beispiel ist das Unpacking und die Inbetriebnahme eines Smartphones wie das beispielsweise von Apple. Das Erlebnis der personalisierten Einrichtung, sofern positiv, erhöht die Zufriedenheit der Nutzer und fördert die langfristige emotionale Bindung an das Produkt.

Einfluss auf die User Experience

stark

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