Tesler's Gesetz besagt, dass jedes System von Natur aus ein Mindestmaß an Komplexität aufweist, das sinnvollerweise nicht unterschritten werden sollte. Folglich ist jede Ausführung einer Aufgabe oder die Benutzung eines Werkzeugs immer mit einer kognitiven Belastung verbunden. Diese kann nicht vollständig eliminiert werden.

Ursprung

Das Tesler'sche Gesetz wurde von «Larry Tesler», einem Pionier im Bereich der Mensch-Computer-Interaktion, in den 1980er-Jahren eingeführt.

  • Tesler, L. (1980). Simplification vs. Liberation
  • Tesler, L. (1990). The Computer for the 21st Century

Praktische Anwendung im UX- und UI-Design

Die Entwicklung bestimmter Anwendungen, sei es ein Checkout-Prozess für einen Online-Shop oder die elektronische Abgabe einer Steuererklärung, sind stets hoch-komplexe Prozesse, die ein tiefes Verständnis der Anforderungen des Auftraggebers, seiner Ziele, aber auch der Bedürfnisse der Benutzer erfordern.

Teslers Gesetz erinnert daran, dass es zwar das Ziel ist, ein Produkt so benutzerfreundlich wie möglich zu gestalten, dass dies aber nicht auf Kosten der notwendigen Funktionalität geschehen darf.

Vermeiden Sie es, Benutzeroberflächen bis zur Abstraktion zu vereinfachen. Es geht nicht darum, alles so einfach wie möglich zu machen, sondern das richtige Gleichgewicht zu finden. Dieses Gleichgewicht berücksichtigt sowohl die Fähigkeiten und Bedürfnisse der Benutzer als auch das Ziel und den Zweck der Anwendung.

Ein praktisches Beispiel ist die Gestaltung von Software-Einstellungen. Grundlegende Einstellungen werden prominent und einfach zugänglich platziert, während erweiterte Optionen in separaten, weniger sichtbaren Bereichen untergebracht werden. Dies verhindert eine Überfrachtung des Hauptinterfaces und erleichtert neuen Nutzern den Einstieg, während erfahrene Nutzer dennoch die volle Kontrolle über die Anwendung behalten.

Auch kann häufig die Komplexität reduziert werden, indem Prozesse iterativ durchlaufen werden und dabei weniger relevante Informationen kontextbezogen angezeigt werden.

In vielen Fällen ist es für den Benutzer ausreichend zu wissen, «wie man etwas benutzt», anstatt zu wissen, «wie es funktioniert».

Einfluss auf die User Experience

stark

Weiterführende Informationen