Vertrautheit vs. Neuheit beschreibt das Spannungsfeld zwischen der Nutzung vertrauter Gestaltungselemente, die den Nutzern eine intuitive Bedienung ermöglichen, und der Einführung neuer, innovativer Elemente, die das Nutzererlebnis bereichern und für Abwechslung sorgen. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Vertrautheit und Neuheit kann dazu beitragen, dass Benutzer sich schnell zurechtfinden, während gleichzeitig Interesse und Engagement durch frische Designansätze gefördert werden.

Ursprung

Die Balance zwischen vertrauten und neuen Gestaltungselementen ist ein zentraler Aspekt in der Designforschung und wurde von verschiedenen Theoretikern und Praktikern hervorgehoben. Einer der einflussreichsten Beiträge stammt von Donald Norman, der in seinen Arbeiten die Bedeutung von vertrauten Mustern für die Benutzerfreundlichkeit betont.

  • Norman, D. A. (1988), The Design of Everyday Things

Praktische Anwendung im UX- und UI-Design

Im UX- und UI-Design ist es essentiell, eine Balance zwischen vertrauten Elementen und spannenden Innovationen zu finden, um sowohl die Benutzerfreundlichkeit als auch die Innovationskraft einer Anwendung zu gewährleisten.

Vertraute Elemente erleichtern den Einstieg und verkürzen die Lernkurve für neue Nutzer (siehe Jakobs Gesetz). Gleichzeitig können innovative Features und unkonventionelle Designelemente das Nutzererlebnis bereichern und das Interesse der Nutzer aufrechterhalten.

Eine starke Betonung der Vertrautheit führt zu einer eher traditionellen, konservativen Wirkung und passt eher zu Unternehmen oder Inhalten, bei denen Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit eine zentrale Rolle spielen. Durch den Einsatz von unkonventionellen Elementen kann die Reputation in Bezug auf Innovationsfreude und Modernität gesteigert werden.

Um die richtige Balance zwischen Vertrautheit und Neuheit zu finden, ist es wichtig, Nutzerfeedback und Usability-Tests einzubeziehen. Nur so kann man die richtige nutzerzentrierte Mischung finden.

Einfluss auf die User Experience

stark

Weiterführende Informationen